Reykjavik - eine Winterreise von Rainer Strzolka und Susanne Engelmann-Strzolka

Galerie für Kulturkommunikation, 16. Oktober 2012


Reykjavik – Großstadtparadies und Refugium auf Zeit

Reykjavik – eine Winterreise. Eine Bilderwanderung von Rainer Strzolka und Susanne Engelmann-Strzolka.
Softcover, Papier 90g/qm, 160 S. durchgehend farbig
ISBN 978-3-8442-1174-0
Verkaufspreis 39,90

Betreibt man Photographie als Entschleunigung, so liegt dieser Tätigkeit durchaus die Einsicht zu Grunde, dass wir in einer immer gleichförmiger werdenden Welt leben, die ihre Gleichförmigkeit unter einer Tarnkappe aus Hektik verbirgt, so wie die immer größere werdende Uniformiertheit der Menschen sich in einer Scheinvielfalt tarnt, die vom Auto bis zum Telefon oder den Buchveröffentlichungen der Bestsellerlisten tarnt. Photographie als Lebensentschleunigung stellt hier einen Schutzraum dar, sich die Dinge der Welt ausführlich und genau anzuschauen. Sie ist eine Form von bildnishafter Reiseprosa. Sie artikuliert damit selbstverständlich auch die touristische Sehnsucht nach einem gemählichen Leben, welches in der Regel nicht einmal die Urlaubszeit mehr wirklich bietet. Spätestens nach dem Urlaub ist alles wieder wie es war, und die alltägliche Tretmühle beginnt erneut. Zu Verreisen bedeutet nicht zuletzt, ein Leben zu formen, welches zu Hause längst untergegangen ist.

Island bedeutet, ganz anders als Italien, ein Eintauchen in die Langsamkeit, was etwas sehr Heilsames mit sich führt. Hiervon ist selbst Reykjavik, eine der lebensvollsten Städte Europas erfüllt. Leben in Reykjavik bedeutet Kulturleben, ohne die hektische Verbrennung von Lebenszeit, wie wir sie heute aller Orts finden. Wer nach Reykjavik geht, begeht keine kopflose Flucht. Er kehrt heim, in ein Refugium auf Zeit, erlebt einen ferialen Ausstieg aus der Welt der Zumutungen, Inanspruchnahmen und Überforderungen. Dieses Buch erzählt davon.


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